Willkommen


Herzlich Willkommen, Bienvenidos, PeguaGé Poráite auf unserer Seite, schön dass Sie uns gefunden haben.
Mit unserem Blog können sie teilhaben, am Leben auf der Cabaña Frankonia und darauf Lust bekommen,
dies einmal live zu erleben und bei uns Urlaub zu machen.
Wir freuen uns auf Sie.

Freitag, 30. Dezember 2011

Eine "Hausnummer" für unsere Cabaña

Wie sich mittlerweile rumgesprochen haben dürfte, leben wir im Campo und da gibt es keine Hausnummern. Weil wir aber gerne möchten, dass die Leute wissen wo wir wohnen, haben wir unserem "Anwesen" einen Namen gegeben, das ist hier nicht gerade unüblich. Eigentlich wussten wir in Deutschland schon, dass unsere Cabaña, Frankonia heißen sollte, schließlich sind wir Mittelfranken und stolz darauf. Beflaggt mit dem Fränkischen Rechen und der Fahne Paraguays sind wir ja schon lange und ein schönes Tor haben wir ja auch, also fehlte nur noch die "Hausnummer". Von unserem befreundeten paraguayischen Nachbarn bekamen wir zwei Bretter. Dieter hatte die ganze Zeit schon überlegt, wie er das Schild gestalten wollte, auf jeden Fall sollten die Farben Frankens und Paraguays dabei mit drauf sein. Da Paraguay rot weiß blau ist und Franken rot weiß, ließen sich beide gut miteinander kombinieren.


Die Schrift entschied der Blog, es sollen ja schließlich alle wissen, dass es sich immer um die gleiche Cabaña Frankonia handelt und weil es uns wichtig ist, die Paraguayer nicht zu vergessen, kam zum Herzlich Willkommen und Bienvenidos, noch ein PeguaGé Poráite. Nachdem Dieter die Bretter miteinander verschraubt, bearbeitet und bemalt hatte ging es ans aufhängen. Gut dass ich einen so praktischen Mann habe.



















Mit Hilfe von Stricken wurde das neue Schild über dem Tor provisorisch befestigt, Emanuel und Elias halfen natürlich auch tatkräftig, mir wurde Himmelangst als alle so auf dem Tor herumbalancierten.














Nachdem das dann ausgerichtet war, wurde das Schild mit dickem Draht gut festgemacht.



FERTIG!



Jetzt können alle sehen wo wir zwei Middlfrangn leben.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Ungebetene Gäste

Wir haben uns gedacht, bis jetzt habt ihr mit uns schon alles Schöne miterleben dürfen, jetzt dürft ihr auch mal die andere Seite mitmachen. Paraguay ist ein schönes Land, da gibt es gar nichts zu meckern und trotzdem kreucht und fleucht hier auch manches, auf das, grade ich (Hilde) gerne verzichten würde. Ein paar von diesen Kreaturen möchten wir euch nun vorstellen und fast alle diese Tierchen haben uns, im oder am Haus besucht.
Als erstes wäre da mal die kleine Tarantel, die fand Dieter, als er im Bad das Loch für den Abfluss grub. Da es da aber noch kalt war, ließ sie sich anstandslos einfangen. Spinnen finde ich überhaupt nicht schlimm, muss ich dazu sagen, nein, ich finde sie eigentlich sogar schön.


Die zweite Tarantel, ein doch etwas größeres Exemplar (etwa Handtellergroß), hatte sich zwischen den Tejas versteckt, die draußen vor dem Haus stehen, die war schon etwas schwieriger einzufangen, denn mittlerweile war es etwas wärmer geworden und damit steigt auch die Aktivität dieser Tierchen.
Gleich einen Tag später fand Dieter dieses schöne Tierchen,


unter einer Plastikfolie neben dem Auto, also immer schön mit Werkzeug solche Sachen beiseite schieben, denn die Schlange ist natürlich hochgiftig, so sagen die Paraguayer, aber ich glaube, alle Schlangen sind bei ihnen hochgiftig, egal ob sie es sind oder nicht. Vorsicht ist auf jeden Fall bei ihnen angesagt, man weiß ja nie und wirklich giftige Schlangen gibt es ja hier und wir sind noch nicht lange genug da, um die harmlosen von den gefährlichen zu unterscheiden.











Dann kommen wir mal zu den nicht so gefährlichen Tieren, ein bisschen giftig sind sie schon, die Haut, das musste unsere Tara am eigenen Laib erfahren, sie hat nämlich mal einen Sapo abgeschleckt und dann hatte sie Schaum vor dem Mund und ging zum k......, naja, sie musste sich halt übergeben. Jeden Abend kommen sie im Sommer vorbei, zur Zeit sind es ein Kleiner, ein Mittelgroßer und ein wirklich Großer. Ach wie ich diese Kröten hasse. Der Dicke hat sich doch tatsächlich schon ein paar mal in den Wassertopf gequetscht, na der hatte ne Arbeit bis er drin war.
















Zum Glück sind sie aber den Tag über versteckt, im Schatten, denn die Hitze und Sonne vertragen sie gar nicht.

Neulich Abend, Dieter war schon im Bett und hat geschlafen, ich saß noch am Computer, als mich etwas am Fuß kitzelte, ich dachte es sei mal wieder eine Ameise (da gibts nämlich auch Millionen und Milliarden davon), ich sah kurz runter und bekam fast nen Herzinfarkt, war an meinen Füßen ein langes graues etwas, ca. 30 cm lang und Daumendick, eigentlich war mir von Anfang an klar, dass das ne Blindschleiche war (völlig harmlos), aber sie sah nun mal aus wie ne Schlange. Wer mich kennt weiß wie es mir vor Reptilien und Amphibien graust, aber totesmutig wie ich war, hab ich erst noch ein Foto gemacht und dabei festgestellt, dass auch noch ein kleiner Sapo an der Tür saß. Und weil ich ja so Angst hatte, vor den beiden, ist das Foto nur aus der Ferne.


Mit dem Besen hab ich beide zur Tür hinaus geworfen und den Teppich vor die Tür geschoben, dass da ja nix mehr durch den Spalt krabbelt. Draußen dürfen diese Tierchen ja leben, da hab ich ja gar nichts dagegen, sie waren ja schon eher hier als wir, aber bitte nicht in unserem Haus oder auf unserer Veranda.

Aber einen wunderschönen ungebeten Gast hatten wir auch schon, ein Kolibri hatte sich im Haus verflogen und weil wir Fliegengitter vor den Fenster haben, konnte er nicht mehr raus.
















Dieter hat ihn dann eingefangen und in die Freiheit entlassen. Seit wir jetzt auch einen Vorhang vor der Tür haben ist das nicht mehr passiert, aber dennoch schaut der Kolibri regelmäßig vorbei, wenn wir auf der Veranda sitzen, dann kommt er mal schnell hergeflogen und sagt "Grüß Gott". Und noch einen schönen Hausgast hatten wir,


einen riesengroßen Nachfalter (der Balken auf dem er sitzt ist 13 cm breit), der hat sogar in unserem Bad für Nachwuchs gesorgt.

Ach, den Stier vom hinteren Nachbarn, hätt ich beinahe vergessen,


der hatte sich ja auch zu uns verirrt, der war zwar nicht im Haus, aber viel hätte nicht mehr gefehlt. Unsere Tara, damals noch kein halbes Jahr alt hat ihn mutig bellend vertrieben.



Montag, 26. Dezember 2011

Unser erstes Weihnachten in Paraguay


Also jetzt haben wir unserer erstes Weihnachten in Paraguay erlebt und wenn ich es in einem Satz beschreiben sollte: Wie Silvester in Deutschland, nur ein "bisschen" wärmer!, aber da ein Post langweilig wäre, wenn er nur aus einem Satz bestehen würde, das Ganze nun etwas ausführlicher.
Um halb Vier fuhren wir also los um unsere paraguayischen
Nachbarn und Freunde abzuholen. Wir waren bepackt mit Eis (zum Kühl halten der Getränke), Cidra, Bier, Weihnachtkuchen (Pan de Dulce) und Brot (das hatte Domi so gut geschmeckt, dass sie mich bat, welches für Weihnachten zu backen). Unsere Nachbarn nahmen dann noch Melonen und Weintrauben mit. Domi war am Morgen schon nach Tobati gefahren um ihrer Mutter bei den Vorbereitungen zu helfen, also waren nur noch Hector, Emanuel, Elias und Jaqueline da. Nachdem alle und alles verstaut war, gings los. In Tobati angekommen, wurden wir erst mal allen Anwesenden vorgestellt, als Freunde und Nachbarn. Domi erklärte uns wer denn schon alles da war,


es waren die eine Schwester, die in Argentinien lebt und die andere Schwester die auch in Argentinien lebt, aber weiter südlich und noch eine Schwester da, die hatte den jüngsten Weihnachtgast dabei (40 Tage alt)


und alle samt Ehemänner, dann war da noch ein Schwager , also ein Mann von noch einer Schwester, aber die Schwester war nicht da und die große Tochter von Domi, samt Mann und Kind und noch zwei Männer, aber wie die verwandtschaftlich dazugehörten, hab ich ehrlich gesagt vergessen. Die Damen waren noch schwer mit ihrer Verschönerung beschäftigt, Haare färben, Kurpackungen, Schminken, Frisieren, was alles halt so nötig ist um ein schönes Weihnachtsfest zu haben.




















 
Zwischendrin wurden noch Salate gemacht,
















 glühende Kohlen unter den Grill geschoben,


abgespült und was Gott noch alles, auf jeden Fall ging es laut und fröhlich zu.


Einer hatte eine Stereoanlage mitgebracht, die den ganzen Abend und die ganze Nacht nicht mehr ruhig sein sollte, da lief ein bisschen Weihnachtmusik, paraguayische Musik in Guarani gesungen, spanische Popmusik, also von jedem ein bisschen, aber Hauptsache laut.


Die Kinder waren damit beschäftigt Knallfrösche, Raketen, Kanoneschläge und weiß Gott noch alles loszulassen, immer mal wieder kam einer von ihnen und brauchte das Feuerzeug,

























 

















am nächsten Tag war das Feuerzeug vorne ganz schwarz vor lauter Böllern und Wunderkerzen und ein Feuerzeug war dann eh nie mehr gesehen.


Domis Mutter, die schlappe 79 Jahre alt ist, 9 Kinder großgezogen hat und nie verheiratet war, stellte noch die Krippe auf, sie erklärte uns, dass sie bis jetzt gar keine Zeit dazu gehabt hatte. Die Krippe zu Weihnachten ist in Paraguay etwas wichtiges, ganz ganz viel Leute haben eine vor oder im Haus, aber meistens davor, kleine und wirklich große.


Irgendwie kamen immer mehr Leute und Kinder und dann gingen wieder welche und allen wurden wir vorgestellt und uns wurde gesagt wer sie sind und in welchem verwandtschaftlichen Grad sie zueinander standen, aber das, kann ich heute nicht mehr sagen, denn die Feier begann zur Begrüßung schon mal gleich mit Bier, dann ging es weiter mit Wein,


dann wieder Bier, also konnte ich mir beim besten Willen nicht merken wer da wie mit wem verwandt war, aber verwandt waren sie alle miteinander. Auf jeden Fall kamen dann noch zwei Brüder von Domi, der eine mit nem LKW, samt Anhang. Irgendwann nahmen wir dann unsere Stühle und saßen an der Straße, es wurde geredet, gelacht, getrunken und den Kindern beim böllern zugeschaut. Die Damen der Familie fingen irgendwann an die Tafel herzurichten und da es nach Regen aussah und auch hin und wieder tröpfelte wurde schnell noch jemand angerufen, der Zelte verleiht. Ein paar Minuten nach dem Anruf kamen drei Männer und stellten binnen 5 Minuten das Zelt auf, so konnte die Tafel hergerichtet werden.
















Die Stühle, Tische,Tischdecken, Teller, Gläser und Besteck waren auch gemietet. Solche Sachen hier zu mieten ist sehr gängig und dass man mal eine Preisvorstellung hat, ein Stuhl kostet für eine Nacht 800 Guarani, sind ca. 15 Cent.


Na also, wenn man sich diese Tafel betrachtet, da soll noch einer sagen,
die Paraguayer hätten keinen Stil.



















Irgendwann wurde dann das Buffet hergerichtet, es gab verschiedene Salate, Rind, Schwein, Würste, Hähnchen, Schaf, Brot, Sopa und total weichen leckeren Rinderbraten. Die Damen, die dies alles gezaubert hatten, hatten sich mittlerweile umgezogen und waren fertig gestylt.








Als erstes aßen die Kinder, das dauerte natürlich geraume Zeit bis alle da waren, irgendwie schienen sie keinen Hunger zu haben, vor lauter Böllern und Krachern.


Nachdem sie dann gespeist hatten waren die Erwachsenen dran, zwischendrin wurde das Geschirr, was die Kinder benutzt hatten abgespült. Wenn wir bis jetzt Wein und Bier getrunken hatten wurde jetzt umgestellt, auf Cidra, das ist ein leichter Obstsekt, sehr süffig, leider!!!!

















Wir waren kaum mit dem Essen fertig kam Domi und sagte, jetzt müsse jeder sein Glas nehmen, gleich ist Mitternacht, also wurde geschaut dass jeder was in seinem Glas hatte, die Anlage wurde auf Radio umgestellt, damit auch ja nicht verpasst wurde wann 12 Uhr war und dann wurde angestoßen, jeder wurde umarmt, abgeküsst, es wurde Feliz Navidad gewünscht, auf einmal war eine Menge Bewegung in der ganzen Familie, damit keiner ausgelassen wurde, Domis Mutter, unsere Gastgeberin hatte Tränen in den Augen als ihre Familie ihr reihum Frohe Weihnachten wünschte und das waren eine Menge Leute, keine Ahnung wieviel, ich hab sie nicht gezählt, auf jeden Fall viele, dann ging es auf die Straße und das Böllerwerk fing erst richtig an, genauso wie in Deutschland zu Silvester. Hector fragte ob wir nicht mal ganz schnell und ganz kurz zu seiner Mutter fahren könnten, Feliz Navidad wünschen. Na klar, also alle, Dieter, Hector, Domi, Emanuel, Elias, Jacqueline und ich ins Auto und ein paar Straßen weitergefahren. UND wer war nicht da, Hectors Mutter, sie sei unterwegs, Wünsche verteilen, sagten die Geschwister von Hector, also wurde eben mit den Geschwistern geredet, Wünsche ausgeteilt und auch hier lief im Hintergrund die Stereoanlage, denn getanzt wurde natürlich auch, die Damen hatten sich schließlich ebenfalls für Weihnachten hergerichtet,


eine der Schwestern von Hector die normalerweise in Spanien lebt, war da, ein Bruder, der in Argentinien lebt war auch da und dann noch eine oder zwei Schwestern und noch Brüder, von insgesamt 14 Kindern. Wie man merkt, ist Weihnachten hier das absolute Familienfest.


Dann kam sie doch noch, die Mutti von Hector und nach dem Feliz Navid wünschen wurde gemeinsam Cidra getrunken, sich unterhalten und weitergetanzt. Auch hier stand sie vor dem Haus, die Krippe.


Zurück bei Domis Mutter hatten sie inzwischen den Tisch beiseite geräumt und den Platz unter dem Zelt zur Tanzfläche ausgewiesen.


























Und Domis Mutter immer irgendwie mittendrin, sie schien es zu genießen ihre Familie um sich zu haben und es war ihr anscheinend egal wie laut es dabei zuging. Domi hatte mittlerweile unser Schlafzimmer hergerichtet und wir legten uns bald schlafen, auf einer uralten harten, ausgebeulten Matratze, Emanuel schlief auch mit im Bett, Elias und Jacqueline schliefen auf dem Sofa und Domi und Hector auf einer Matratze auf dem Boden, sofern man von Schlafen reden konnte, draußen, direkt vorm Fenster wurde weiter laut gefeiert, ständig kam jemand ins Zimmer, aber der Alkohol brachte uns doch dazu etwas zu Schlafen. Wo die ganzen andern schliefen, keine Ahnung, ok, alle blieben nicht über Nacht aber doch einige, auf jeden Fall schlief auch jemand im Auto, einer in der Hängematte im Hof, auf jeden Fall waren am Morgen noch jede Menge Leute da, alle wie wir, etwas verkatert und übernächtigt.
Oh weh und am Nachmittag sollten wir noch auf eine Jineteada in Atyra, da waren wir auch persönlich eingeladen worden, na das konnte ja lustig werden, aber wie heißt es bei Michael Ende so schön: "Das ist eine andere Geschichte, die soll ein andermal erzählt werden!"
Auf jeden Fall war das ein sehr interessantes, lustiges, lautes, feuchtes und schönes Weihnachtsfest und für das nächste Jahr sind wir wieder nach Tobati eingeladen, dann klappt es bestimmt mit den Unterhaltungen schon besser, wir haben ja noch ein ganzes Jahr Zeit um besser Spanisch zu lernen und vielleicht noch ein paar Brocken Guarani.


Muchas Gracias Señora Ortega, por la Fiesta de Navidad!