Nein, der Pool ist noch nicht fertig! Vor dem
Gästeappartement ist jetzt ein schönes Schattendach.
Dass wir den Platz überdachen wollen, wussten wir schon als das
Gästeappartement fertig war, die Frage war immer nur, wollen wir es Regendicht
oder einfach nur ein Schattendach. Vor ein paar Wochen hatten wir dann die
Möglichkeit Baja recht günstig zu erstehen. Ein Baja- Dach hatte uns schon
vorgeschwebt, aber die hohen Kosten haben uns bisher davon abgehalten. So traf
es sich gut, dass jemand sein gebrauchtes und neues Baja verkaufte. Wir
schlugen zu. So hatten wir jetzt eine große Ladung Baja. Baja, oder auch Capii
genannt ist ein hohes Gras, das hier in Feuchtgebieten wächst und schon immer
für Dächer benutzt wird, vergleichbar mit Reet- oder Strohdächern in
Deutschland. Dieter hat dann hin und her überlegt wie er das Dach machen will,
es sollte ja nicht zu schwer werden, da wir eine Länge von 6 m überdecken mussten.
Regendicht wollten wir das Dach ja nicht, so kam Dieter auf die Idee, das Baja
mit Draht zu Matten zu flechten, die dann ganz einfach auf der
Unterkonstruktion ausgerollt werden konnten.
Das war eine Schweinearbeit,
Dieter war ganz schön lang damit beschäftigt und einige Rollen Draht gingen
dabei drauf. Estrella fand das Baja ebenfalls nicht schlecht, die Schubkarre
mit dem Baja- Rest wurde von ihr zu ihrem neuen Lieblingschlafplatz auserkoren.
Jetzt war die Überlegung, wie machen wir
die Unterkonstruktion, die vorderen Stützbalken standen ja schon, die
sogenannten Totems aus Karanda´y.
Da kam
uns der Zufall mal wieder zu Hilfe. Hector kam eines Tages zu uns und erzählte,
dass er jemanden kennt, dessen Chef seinen Bambus weg haben wollte. So machten
sich die Männer auf den Weg und schnitten Bambus, luden ihn aufs Auto und schon
hatten wir unser Material für die Unterkonstruktion.
TÜV gerecht wurde die
Ladung nicht transportiert, aber interessiert es hier jemanden? Nein, nicht
wirklich. Nach einigen Tagen
schweißtreibender Arbeit waren die Bambusstangen an ihrem Platz (immer wieder
faszinierend wie lange und stark Gras werden kann)
und wir konnten mit dem
Decken beginnen.
Dieter fielen langsam die Arme ab, aber auch die schlimmste
Arbeit hat einmal ein Ende und mit den vorgefertigten Baja- Matten ging das
Decken recht flott. Jetzt ist unser Schattendach fertig.
Baja hat den Vorteil,
dass es natürlichen Schatten spendet und es deshalb unter diesen Dächer nicht
so heiß wird, wie z.B. unter den Eternitplatten und gut schauts außerdem noch
aus, fast ein bisschen wie die Strandhütten in der Karibik.