Willkommen


Herzlich Willkommen, Bienvenidos, PeguaGé Poráite auf unserer Seite, schön dass Sie uns gefunden haben.
Mit unserem Blog können sie teilhaben, am Leben auf der Cabaña Frankonia und darauf Lust bekommen,
dies einmal live zu erleben und bei uns Urlaub zu machen.
Wir freuen uns auf Sie.

Freitag, 16. Januar 2015

Der Maracujabaum

Jetzt werden einige von euch den Kopf schütteln und sagen, Maracujas wachsen doch nicht auf Bäumen, nun das stimmt so nicht. Hier bei uns tun sie das schon. 


Aber einmal Scherz bei Seite, stimmt Maracujas wachsen wirklich nicht auf Bäumen sie sind Kletterpflanzen und in deutsch sprechenden Ländern auch als Passionsblume bekannt. Botanisch heißt die Schöne Passiflora und gehört zu der Familie der Passionsblumengewächsen (Passifloraceae), hier bei uns werden sie mburucuya genannt, sie hat ihren Ursprung im Südosten der USA. Heute ist sie weit verbreitet, fast weltweit. Der Name Maracuja selbst stammt aus dem Portugiesischen. Zusammen gesetzt aus „Mara = Speise und Cuja= Gefäß“, ist es angelehnt an die indigene südamerikanische Tupi- Sprache.

Der Name Passionsblume hat seinen Ursprung im Aussehen der Blüte. Im Jahr 1605 sah der Missionar Simone Parlasca in der Blüte Hinweise auf die Leidensgeschichte Christi (die Passion). Die zehnblättrige Blüte beinhaltete für ihn die zehn Jünger Christi, wobei er Judas und Petrus nicht als Jünger sah. In den Fäden der Nebenkrone, die die Blume so einzigartig macht, erkannte er die Dornenkrone Jesus und die fünf Staubblätter stellten für ihn die Wunden Jesus dar.


Die Passionsblume besitzt drei Griffel, welche der Missionar als die drei Kreuznägel deutete. Um das Leiden Christi in der Blume zu vervollständigen erkannte er in den Ranken der Pflanze die Geißeln. Der zweite lateinische Namensteil „incarnata“ bedeutet „verkörpern“, die Passionsblume verkörpert also die Leidensgeschichte Jesus Christus.

Zum Glück gibt es das Google- Lexikon, da kann man das alles wunderbar Nachschlagen, denn gar so schlau sind wir auch nicht, dass wir das alles schon wussten, auch wenn ich, in einem früheren Leben einmal Gärtnerin war. Wir haben schön öfter Maracujablüten hier bei uns im Blog gezeigt, weil sie einfach wunderschön sind. Leider besitzen wir nur zwei, der über 530 verschiedenen Arten, eine rot blühende (Passiflora alata),
















deren Früchte nicht herunterfallen und die einfach so zum Essen sind. Ihre Früchte müssen gepflückt werden, ansonsten verhuzzeln und vergammeln sie an der Pflanze. Die andere Sorte, die weiß- lila blühende (es müsste eine Passiflora morifolia oder eine Passiflora caerulea sein),

















ihre reifen Früchte fallen zu Boden, und das sind jetzt gerade im Moment jede Menge, heute habe ich 13 Früchte aufgesammelt. Sie fallen grün herunter und nach ein zwei Tagen bekommen sie ihre schöne gelbe Farbe. 


Diese Maracujas sind nicht so wirklich zum einfachen heraus löffeln geeignet, sie sind recht sauer, aber als Saft schmecken sie wunderbar und erfrischend. Ach, ich habe noch eine Sorte unterschlagen, am Zaun wächst noch eine wilde Form, aber recht zaghaft und sie blüht auch nicht so oft und üppig, aber auch sie hat wunderbare Blüten, leider sind ihre Früchte zum Verzehr nicht geeignet. Und wenn wir das richtig deuten müsste es eine Passiflora serratifolia sein, aber sicher sind wir uns nicht.

















Unsere roten Maracuja hatte der vorletzte Winter sehr zugesetzt, 


es sind ganz viele Triebe erfroren, sie hing traurig und dürre herum, aber jetzt hat sie sich wieder gut erholt und ihre Ranken reichen wieder fast bis an das Haus.





















Diese Sorte ist nicht so schnell mit dem Wachsen. Sie weiß- lila blühende dagegen, die ist reinstes Unkraut, 


sie erklimmt mittlerweile den ganzen Lapacho 





















und hat auch die Sauerorange komplett überwuchert. 


Wenn man betrachtet wie klein und schmächtig sie aus dem Boden kommt 


und die ganze Pflanze erst drei Jahre alt ist, ist es beeindruckend wie ausufernd sie ist. Vergangenes Jahr haben wir beide Sorten vermehrt und zusammen vor das Haus gepflanzt 


und auch hier kann man gut sehen wie dünn und fein sie aus dem Boden kommen 


und wie gut sie schon gediehen sind. 

















Die weiß- lila blühende trägt sogar schon Früchte, 


die rote Maracuja Pflanze verschwindet fast ganz unter ihr, aber wenn sie auch einmal so weit ist und zum Blühen anfängt wird es bestimmt toll aussehen. Wir sorgen mit viel Wasser dafür, dass sie gut gedeihen und üppig blühen, denn die Maracujas sind die reinsten Sumpfpflanzen. Die Passionsblume wird auch in der Naturmedizin angewandt. Wenn wir das richtig recherchiert haben, wird eine Art eingesetzt um Ängstlichkeit, nervöse Unruhe, Ruhelosigkeit und nervöse Einschlafstörungen zu behandeln.




Freitag, 9. Januar 2015

Heladeria y Confiteria Frankonia

Ja genau, mittlerweile könnte man uns als Eisladen und Konditorei bezeichnen. Es hat sich irgendwie herum gesprochen, dass unsere Torten gut sind und auch günstig. Nur ist es schwierig unseren Nachbarn zu erklären, dass sie bei uns nicht nach Kilo gekauft werden sondern nach Größe, da wir unsere Torten aus Biskuit herstellen und nicht aus dem schweren Gesundheitskuchenteig wie die landesüblichen Konditoreien und auch die Creme ist nicht so schwer. In den Konditoreien hier im Land wird eine Masse aus Emulgator und Zucker verwendet, was die Creme schwer und pampesüss macht. Schön sind die, da fehlt sich nichts, wie man an dieser Hochzeitstorte sehen kann haben die hiesigen Konditoren schon was drauf.


Ich bin ja echt jemand der gerne Süßes mag, aber das ist selbst mir zu süß, aber diese Torten kannst auch bei knapp 40 Grad noch ohne Kühlung stehen lassen da läuft fast nichts davon. Unsere sind da leider anders, wir benutzen auch eine andere Creme, aber den Paraguayern schmeckt es und dann ist es anscheinend auch nicht so schlimm wenn sie etwas aus der Form gerät, die Torte, wenn sie etwas länger auf dem Geburtstagstisch steht. Aber noch mal zur Größe der Torte  zurück, also ich versuch immer zu erklären wie groß sie sind und was sie dann kosten, klein, 


normal,













groß 



oder zweistöckig, 











oder ganz groß eckig mit zweiten Stock, 












na irgendwie bekommen wir das meistens dann doch hin, dass alles passt, mit Größe, Farbe und was darauf stehen soll. Auf die Idee mit dem Eis verkaufen kam Dieter. Bei uns im Campo gibt es keine heladeria und der Eismann kommt auch nur sehr sporadisch und unregelmäßig und Kinder gibt’s hier jede Menge und auf Eis stehen die genauso wie die deutschen Kinder wenn es warm ist. So haben wir ein bisschen  herum experimentiert und heraus kam ein kleines Eissortiment: Vanille, Maracuja, Mora, Guave, Schokolade und Cola-Eis.


Am wenigsten gekauft wird chocolate, 


das ist auch das teuerste, weil Kakao bei uns nicht gerade günstig ist.

Vainilla, 


mburucuya, 


guayaba 


und mora 


sind da schon mehr die Renner und da bin ich auch immer wieder am 
Nachschub produzieren, aber am allerbesten läuft das coca-cola- Eis, 


ist auch mit Abstand das Günstigste, das können sich auch die ärmeren Familien leisten. In unserem Haus riecht es total oft nach Cola, weil ich da ständig am Nachschub produzieren bin.

Aber liebe Freunde, wir fahren jetzt nicht mit dem Eiswagen durch die Gegend, nee, nee, wir verkaufen das Eis an der Gartentür, davor haben wir ein Schild aufgestellt 


und auch ein Schild für offen haben wir, 


das Geschlossen- Schild wurde geklaut, wahrscheinlich ein kleiner Kunde der es lästig fand dass immer zu war und er  Eis wollte.  Übrig vom "Geschlossen" blieb nur das "Für 5 Min. Geschlossen" -Schild,


das hängt draußen wenn wir nicht da sind oder beim Tiere füttern, oder gerade nichts zum Verkaufen haben, weil ich noch am Nachschub produzieren bin. Für das Eis verkaufen haben wir uns extra eine Glocke angeschafft. 


Zur Erklärung, Haustürglocken sind in Paraguay an sich was eher seltenes und auf dem Campo so gut wie nicht existent, da wird sich einfach an das Grundstück gestellt und mit den Händen geklatscht. Das ist natürlich viel leiser als eine Glocke und deshalb haben wir bestimmt zu Beginn unserer Eisverkäufer- Zeit manche Kunden nicht gehört oder gedacht, sie klatschen beim Nachbarn und im Haus hören wir es so gut wie gar nicht wenn jemand klatscht. Und da Glocken so was Seltenes in Paraguay sind, haben wir extra ein großes Schild gemalt 


damit alle  Bescheid wissen, dass bei uns geklingelt wird und seitdem verpassen wir so gut wie kein kleines und großes Schleckermaul mehr.

Montag, 5. Januar 2015

Wiederverwertung

Als wir noch in Deutschland lebten haben wir uns, ehrlich gesagt, nur wenig Gedanken zwecks Müllentsorgung oder Wiederverwertung gemacht. Egal ob Glas, Metall, Papier, Plastik, Bio- oder Restmüll, es war ja immer irgendeine grüne, blaue, gelbe, graue Tonne oder Säcke da, aber hier? Bei uns im Campo schaut es schlecht aus mit der Müllabfuhr, geschweige denn mit Mülltonnen oder Recycling Containern, da ist Ideenreichtum gefragt und überlegen was man kauft. Vieles kann ja einfach verbrannt werden, was wir auch in unserem großen Loch tun,


egal ob Tetrapack, Tüten oder sonstige Verpackungen. Mit Glas und Metall gestaltet sich das schon etwas schwieriger, alles einbuddeln ist ja auch doof, wir hätten ja Mülllöcher ohne Ende, also Glas und Metall vermeiden wo es nur geht, und wo es sich nicht vermeiden lässt, dann eben gewinnbringend wiederverwerten.
Ganz normale Schraubgläser mit Metalldeckel sind ja mal nicht die Schwierigkeit diese wieder zu verwerten, schließlich braucht man ja Gläser für Marmelade, Wurst oder Gemüse zum Aufbewahren. Aber was tun mit den Kaffeegläsern,


oder andere Gläser mit Plastikdeckel? Einen Teil dieser Gläser haben wir in unsere Küche integriert, für Kakao, Puderzucker, Trockenhefe und und und, 


andere schneidet Dieter mittlerweile ab und so 
werden wunderbare Windlichter daraus, 


oder Vasen, 


oder Stiftbecher, gerade wo man sie braucht. Die Weinflaschen stellten uns vor größere Probleme, so dass wir fast nur noch Wein aus Tetrapack tranken um nur nicht zu viel von den leeren Flaschen lagern zu müssen. Doch auch diese werden jetzt zu schönen Accessoires für Haus und Veranda. Kerzenhalter, Windlichter stehend 




















oder hängend 


kann man gar nicht genug haben, gerade wenn man in einem so windreichem Land lebt wie Paraguay, wo auch schon mal der Strom für einige Zeit weg ist. Um die Entsorgung der Bierflaschen brauchen wir uns zum Glück nicht kümmern, denn die musst beim Händler wieder abgeben wenn du eine neue volle Flasche willst, aber es gibt auch Zeiten, da gibt’s das Bier aus der Dose und dann hast die Aludosen herumstehen, 


das Alublech ist zwar mehr als Alufolie zu betiteln, weil sie so dünn und fein sind, aber aus denen lassen sich wunderschöne Windspiele machen 





















und das Blech kannst mit der ganz normalen Küchenschere schneiden. Das sogenannte „Einwegpfand“ bei Getränkeflaschen gibt’s hier natürlich nicht, also hast auch die großen 2 Liter Limoflaschen immer auf Vorrat da. Manche davon stehen in der Gefriertruhe als Kühlakkus, denn wie gesagt ist ab und an mal der Strom weg und die Flaschen mit Eis halten die Gefriertruhe kalt, andere Flaschen sind als Trinkwasservorrat im Kühlschrank, weil auch Wasser hier in Paraguay ein Gut ist, dass nicht immer und jederzeit vorhanden ist. Die abgeschnittenen Flaschen eigenen sich auch super als Minigewächshäuser für den Gemüsegarten 


oder zur Pflanzenaufzucht und weil die leeren Milch- Tetrapacks, ja auch im Angebot sind in unserem Haus, werden die einfach als Pflanztöpfe wiederverwertet. 


Aus übrigen Ziegeln werden bei uns Lampenschirme und Kerzenhalter, 






















aber das ist ja nichts neues, das ist ja bekannt. Und es bleibt dennoch noch so manches übrig, dass dann in ein Loch wandert und ich höre schon manche laut rufen „Wie könnt ihr nur den Müll vergraben“ und wir sagen euch, wir können das einfach, weil es niemanden schert was wir hier auf unseren Grundstück machen und ihr glaubt doch nicht allen ernstes, dass in den hoch entwickelten europäischen Ländern nicht auch so mancher Müll hochoffiziell in Drittwelt Länder verkauft wird um dort überhaupt nicht umweltfreundlich entsorgt zu werden?