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Dienstag, 30. Oktober 2012

Ein kritischer Blick


Vor ein paar Tagen  haben wir mit einem deutschen Ehepaar telefoniert, sie leben, ebenso wie wir in der Prärie, jedoch nicht weit entfernt von einer deutschen Kolonie.
 
 
Irgendwie kamen wir bei dem Telefonat auf unsere Landsleute zu sprechen und er erzählte mir, dass unsere Landsleute sie beide für „vernegert“ halten. Ja genau „vernegert“, ich musste auch noch einmal nachfragen und er erklärte mir, dass unsere Landsleute die Paraguayer als „Neger“ betiteln. Das hat mich so geärgert, dass ich diesen Post schreibe, vielleicht mach ich mich da bei einigen Leuten unbeliebt, aber das ist dann halt so. Wenn ich höre dass Paraguayer abfällig als Neger bezeichnet werden, da muss ich mich schämen ein Deutscher zu sein. Was maßen wir uns an, andere Völker und Rassen als minderwertig zu betrachten und nur uns Europäer als die „Super Tollen“ zusehen, haben wir aus der Vergangenheit denn gar nichts gelernt? Wieso erlauben wir uns, die Paraguayer als „arbeitsfaul“ und „dumm“ zu betiteln und warum wollen wir ihnen unbedingt unseren Lebensstil aufdrängen? Stellt euch doch mal vor, es kommt ein Volk nach Deutschland und will unsere Kultur und unser Leben ändern. Wie würde uns das wohl gefallen?
 
 
Wir leben jetzt ein gutes Jahr hier in Paraguay und ich muss sagen, es fällt schon manchmal schwer die andere Kultur zu verstehen, aber es liegt an uns, uns anzupassen und ihre Kultur zu akzeptieren, schließlich sind wir hier die Ausländer und eigentlich nur geduldet, ganz egal ob wir Geld ins Land bringen oder nicht. Wir können verdammt froh sein, dass wir hier nicht mit der gleichen Ausländerfeindlichkeit begrüßt werden, die in Deutschland so häufig ist. Mit ein bisschen Entgegenkommen und Bemühen, so haben wir es bisher erlebt, werden wir freundlich und offen aufgenommen, da sollten wir aufpassen, dass wir das mit unserer Arroganz nicht aufs Spiel setzen. Schließlich sind wir alle freiwillig hier, kein Europäer der in Paraguay lebt ist gegen seinen Willen da. Paraguay ist so ein schönes Land,


hier ticken die Uhren noch anders, hier hat man Zeit füreinander
 

und sind wir nicht deshalb hierhergekommen, weil wir weg wollten vom Stress und dem steten Konkurrenzkampf, zurück zur Natürlichkeit, zurück zum Wesentlichen?


Natürlich gibt es auch hier gefährlich Ecken, aber die müssen wir ja nicht aufsuchen wenn wir wissen wo sie sind, aber auch in Deutschland lebt man nicht mehr gefahrlos. Dazu gibt es in der Paraguay Rundschau einen sehr interessanten Artikel über die Gefahren in Paraguay und Deutschland.  Hier kann er nachgelesen werden.
Um noch einmal auf die „Arbeitsfaulheit“ zu sprechen zu kommen, faul sind die Paraguayer bestimmt nicht, sie arbeiten nur anders und oft schon wenn wir noch schlafen, die Meisten arbeiten fürs jetzt und hier, nicht für die Zukunft oder ihr zweites Leben, warum auch, viele Paraguayer die wir kennen sind der Meinung mit 50 sterben sie eh, also warum dann  so viel buckeln und wer sich schon mal bei 40 Grad im Schatten hingestellt hat und Unkraut gehackt hat, kann wohl nachvollziehen, warum hier ausgeprägte Mittagspausen gehalten werden.


Nicht dass  ihr jetzt denkt, alle Deutschen in Paraguay wären so wie ich grad beschrieben hab, mit Nichten, nur leider ist es so, dass man von den denen, die sich hier integrieren und ruhig und entspannt zusammen mit den Paraguayern leben, nicht viel hört und es ist nun mal so, dass ein fauler Apfel die ganze Ernte vernichtet.


 
In meinem kleinen Buch „Es schadet nicht vergnügt zu sein“ von Karl- Heinz Söhler, steht ein Spruch und der passt so gut:

Ich möchte gern in allen Ländern
zu ihrem Glück die Menschen ändern.
Das hat natürlich dann nur Sinn,
wenn ich so bleibe, wie ich bin!

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